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Über die Schwierigkeit, Intelligenz zu definieren

Intelligenz ist, vereinfacht ausgedrückt, die Fähigkeit, Probleme und Aufgaben effektiv und schnell zu lösen und sich in ungewohnten Situationen zurecht zu finden. Trotzdem ringt die Wissenschaft seit mehr als 100 Jahren um eine zutreffende und umfassende Definition. Ein Teil der Wissenschaftler geht von einem einzigen, bereichsübergreifenden Intelligenzfaktor, dem "Generalfaktor g" aus, der unterschiedlich hoch sein kann..

Andere Forscher wiederum befürworten eine ganze Palette voneinander relativ unabhängiger Intelligenzen wie verbales Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Gedächtnis und Zahlenverständnis. Der amerikanische Psychologe Howard Gardner bezieht in seiner Theorie der "Multiplen Intelligenzen" (MI) sogar Bewegungsintelligenz (Tänzer), musikalische Intelligenz (Musiker, Komponisten) oder naturalistische Intelligenz (Naturforscher) mit ein.

 

Was in Intelligenztests ermittelt wird

Die über 80 in Deutschland verwendeten Intelligenztests unterscheiden sich zum Teil erheblich voneinander. Das hängt vom Zweck der Tests ab und von der Intention der Autoren. Bestimmte Eigenschaften werden aber in allen Tests untersucht: etwa die Verarbeitungskapazität (die Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen) und der Einfallsreichtum, für Probleme möglichst vielfältige Lösungen zu finden. Eine wichtige Rolle spielen auch Merkfähigkeit, Bearbeitungsgeschwindigkeit und Konzentrationsfähigkeit. Diese Eigenschaften werden in den Testfragen mit Wörtern, Zahlen oder Bildern kombiniert, da Menschen auch diese unterschiedlich verarbeiten.

Aus dem Ergebnis wird der Intelligenzquotient der Testperson ermittelt. Der geschätzte Durchschnittswert in der deutschen Bevölkerung liegt bei 100, die meisten Deutschen haben einen Wert zwischen 85 und 115. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung haben einen IQ unter 69 (Schwachsinn), weitere zwei Prozent haben einen IQ von 130 und mehr, sie zählen damit zu den Hochbegabten. Ein Intelligenztest kann jedoch kein Kriterium für die tatsächliche Leistungsfähigkeit eines Menschen sein, sie hängt von vielen anderen Faktoren ab.

Emotionale Intelligenz

Die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, deren Handeln zu verstehen, ist überlebenswichtig für Mensch und Tier. Ein niedriger IQ lässt sich dadurch allerdings nicht kompensieren, auch die so genannte Emotionale Intelligenz erfordert komplizierte Verarbeitungsprozesse im Gehirn - den Entwurf von Theorien und deren Überprüfung. Der Begriff Emotionale Intelligenz taucht in der Fachliteratur erstmals um 1990 auf. Der breiten Öffentlichkeit wurde er durch das gleichnamige Buch von Daniel Goleman bekannt - seine Theorien sind allerdings in Fachkreisen umstritten.

Um Erkenntnisse über die Emotionale Intelligenz einer Person zu gewinnen, muss man in anderer Weise vorgehen als bei herkömmlichen Intelligenztests. In einer Studie des Kölner Max-Planck-Instituts für Neurologische Forschung waren die Probanden zum Teil psychisch Kranke: Depressive, Schizophrene, sogar Autisten. Deren empathische Profile (Empathie = Einfühlung) unterschieden sich zum Teil erheblich von denen gesunder Kandidaten. Obwohl von normaler Intelligenz neigen Schizophrene etwa dazu, überdurchschnittlich viel über Motive und Handlungen anderer nachzudenken, während Autisten sich überhaupt nicht in ihre Mitmenschen einfühlen können.

Intelligenz bei Tieren

Bei Wissenschaftlern ist die Intelligenz bei Tieren stark umstritten. Da man sie nicht wie bei Menschen testen kann, ist man auf Beobachtungen angewiesen. Als intelligenteste Vertreter gelten gemeinhin die mit dem Menschen genetisch eng verwandten Schimpansen sowie Delfine. Von Schimpansen weiß man, dass sie nicht nur Werkzeuge benutzen, sondern auch in vielfältiger Weise nonverbal mit ihren Artgenossen kommunizieren. Aber wo hört angeborenes Verhalten auf und wo beginnt Intelligenz? Versuche haben gezeigt, dass Schimpansen ganz offensichtlich durch Nachdenken ihre angeborenen und gelernten Verhaltensweisen so kombinieren können, dass sie in der Lage sind, völlig neue Aufgaben zu lösen.

Legendär sind die Geschichten, in denen Menschen von Delfinen aus Seenot gerettet wurden. Ließ sich das einst noch mit dem angeborenen Spieltrieb der Meeressäuger erklären, zeigt sich in unseren Tagen ein differenziertes Bild: Delfine haben offenbar eine enorme Emotionale Intelligenz. Aus Therapien mit Delfinen und behinderten, insbesondere kommunikationsgestörten Kindern weiß man, dass Delfine ein ausgeprägtes Gespür für Schwächere haben. Mit ihrer Kraft und Energie vermögen sie außerdem, auf bislang nicht erforschte Weise auf denGenesungsprozess einzuwirken. Eltern und Therapeuten berichten übereinstimmend von riesigen Fortschritten der Kinder innerhalb kürzester Zeit, die mit üblichen jahrelangen Therapien nicht zu erzielen waren.

Quelle : www.planet-wissen.de

 

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